Filmszene

Zürcher Filmpreis 2021: Wir gratulieren!

Gestern Abend gab die Zürcher Filmstiftung die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen Zürcher Filmpreises bekannt. Wir freuen uns, dass mit Corina Schwingruber Ilić («Dida» - bester Dokumentarfilm), Christian Johannes Koch («Spagat» - bester Spielfilm) und Jela Hasler (Auszeichnungen für herausragende Leistungen in der Kategorie Kurzfilm) drei ARF/FDS-Mitglieder unter den Geehrten sind.

«Spagat» von Christian Johannes Koch

Die diesjährige Fachjury des Zürcher Filmpreises hat am Dienstag die Siegerinnen und Sieger in den drei Kategorien Spielfilm, Kurzfilm und Dokumentarfilm erkoren. Die Preise für den besten Film gehen dieses Jahr an den Kurzfilm «Mussies Zimmer», den Dokumentarfilm «Dida» und den Spielfilm «Spagat». Die Auszeichnungen für herausragende Leistungen erhalten in der Kategorie Kurzfilm Jela Hasler, Kezia Zurbrügg und Philipp Ritler; in der Kategorie Dokumentarfilm Gabriel Lobos und Lesia Kordonets und in der Kategorie Spielfilm Noemi Preiswerk und Magaly Solier.

Drei ARF/FDS-Mitglieder ausgezeichnet

Der ARF/FDS freut sich besonders, dass mit «Dida» von Nikola Ilić & Corina Schwingruber Ilić, (produziert von Dschoint Ventschr Filmproduktion) und «Spagat» von Christian Johannes Koch (produziert von Catpics) zwei unserer Mitglieder für den besten Film ausgezeichnet werden, sowie dass unser Vorstandsmitglied Jela Hasler eine Auszeichnung für herausragende Leistungen erhält.

Bester Spielfilm: «Spagat»

«Spagat» erzählt vom Leben in der Schweiz ohne Aufenthaltsbewilligung. Der Filmemacher wählt dafür hauptsächlich weibliche Perspektiven: jene einer Lehrerin, die plötzlich nicht weiss, wohin sie gehört, und jene eines jungen Mädchens, das – wie alle in seiner Klasse – eigentlich nur dazugehören möchte. Es ist der erste abendfüllende Spielfilm von Christian Johannes Koch.

«Das Leben ohne Aufenthaltsbewilligung: ‹Spagat› erzählt auf einnehmende Weise vom Leben in der Schweiz, ohne das Recht zu bleiben, zu arbeiten oder zur Schule zu gehen. Dass der Filmemacher dafür hauptsächlich weibliche Perspektiven wählt, nämlich jene einer Lehrerin, die plötzlich nicht weiss, wohin sie gehört, und jene eines jungen Mädchens, das – wie alle in ihrer Klasse – eigentlich nur dazugehören möchte, ist beeindruckend. Dabei zeigt ‹Spagat› die verschiedenen Perspektiven mit viel Einsicht. Der Regisseur inszeniert diese einfühlsam und überzeugend, poetisch und authentisch zugleich.» (Begründung der Jury)

Bester Dokumentarfilm: «Dida»

Dida, die Hauptfigur des ich-erzählten dokumentarischen Familienporträts, ist die Mutter des Regisseurs Nikola Ilić – dem Partner von Co-Regisseurin Corina Schwingruber Ilic – und lebt in Belgrad. «Dida» setzt sich mit dem Thema auseinander, wie ein Sohn seiner Mutter helfen kann, ihr Leben zu leben, ohne seine eigene Unabhängigkeit zu verlieren. Wie soll das gehen, wenn man nicht in der gleichen Stadt, ja nicht einmal im gleichen Land lebt? Und was passiert, als auch noch die Grossmutter stirbt und Dida nicht alleine leben kann?

«‹Dida› ist ein intimes, detailreiches und humorvolles Porträt einer Familie und umfasst dabei grosse Themen: Den Generationenkonflikt, die Frage der Verantwortung der Kinder für ihre Eltern und nicht zuletzt die interkulturellen Hürden, die sich stellen, wenn Familien in verschiedenen Ländern leben. Nikola Ilić und Corina Schwingruber Ilić halten sich ganz an die Authentizität des Geschehens und trauen sich doch, erzählerisch virtuos zwischen Balkan Blues und Balkan Beats zu changieren. Ein Film, der für uns alle noch mehr als eine wirkliche emotionale Bereicherung ist.» (Begründung der Jury)

Auszeichnung für Regie in «Über Wasser»

Der Kurzfilm «Über Wasser» von Jela Hasler beleuchtet die Frage, was es bedeutet, heutzutage als junge Frau in einer anonymen Grossstadt durch den Tag zu kommen. Jela Hasler entwirft einen Tag im Leben einer jungen Frau und gibt dem Publikum einen Einblick in die Art und Weise, mit der sie sich in der Gesellschaft bewegt und sich in kleinen und grösseren Momenten belästigt und ohnmächtig fühlt.

«Der Regisseurin, die bisher vor allem im dokumentarischen Genre unterwegs gewesen ist, gelingt es in ihrer fiktionalen Arbeit, eine Kohärenz in Schauspielführung und Rhythmus umzusetzen und ein wichtiges Thema prägnant im kurzen Format zu vermitteln. Diese Leistung überzeugt.» (Begründung der Jury)

Verleihung am 18. November

Die Zürcher Filmstiftung vergibt den Zürcher Filmpreis zum dritten Mal. Sie hat diese Aufgabe von der Stadt Zürich übernommen, die zuvor jährlich den «Filmpreis der Stadt Zürich» verliehen hat. Die Summe der Preisgelder beträgt 100’000 CHF. Der beste Film in den Kategorien langer Dokumentarfilm und langer Spielfilm ist mit jeweils 20’000 CHF dotiert, die Auszeichnungen mit 10’000 CHF. Der beste Film in der Kategorie Kurzfilm erhält 10’000 CHF, die ausgezeichneten Personen jeweils 5’000 CHF.
Die «Lupe», wie der Zürcher Filmpreis auch genannt wird, wird den Gewinnerinnen und Gewinnern im Rahmen einer Feier am Abend des 18. November im Zürcher Industriequartier überreicht. Der Anlass ist öffentlich, es ist jedoch eine Anmeldung bei der Zürcher Filmstiftung erforderlich.

Medienmitteilung der Zürcher Filmstiftung
Artikel im Tagesanzeiger vom 3. November 2021

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